Sonntag, 13. März 2011

Werther Brief II

Schon wieder gerät einer deiner Herzzerreissender Briefe in meine Hände, o mir ist das Herz so voll, wie es mich schüttelt beim Erkunden deiner Abenteuer. Du sollst nicht trostlos einer finstern Zukunft entgegenweinen, denn du hast bei eigenem Leibe erfahren, dass dies nicht vorteilhaft erscheint. Viel mehr, es treibt dich ins ungewisse ewige Elend und der bittere Strom von Tränen wird erst dann zu Ende gehen, wenn du uns alle, o Werther tu es nicht, wenn du uns alle verlässt ins Reich der Toten. Der einzige Ausweg, ich sage es dir immer wieder, ist der zu fliehen. Schon etliche Mal ist mir's aufgefallen, alleine wirst du nicht siegen. So gut ich dich kenne bestätige ich dein Wissen: Wenn wir uns selbst fehlen, fehlt uns doch alles. Nun sollst du diese zwei Weisheiten vollenden: Als erstes sollst du zu dir finden, dein Inneres aufblühen lassen, bis dir Lottes Lächeln nicht mehr durch die Seele geht. Und dann, sobald der Moment gekommen ist, wo du all deine Kräfte herbeigerufen hast, dann Werther sollst du fliehen, weit weg von ihr, wo auch immer du hin willst. Ich bitte dich mein Lieber, mich in meinem Hause zu erreichen und der Lotte keinen einzigen Brief mehr zu schreiben. Nicht Gott soll dein Elend enden, du sollst dies selber tun. Denn gewiss bist du im Stande dazu, du sollst nur den Mut haben diese Entscheidung zu treffen. Vergiss nicht, ich werde dir immer und überall beistehen mein Freund.

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