Sonntag, 29. August 2010

Axolotl Roadkill

""AXOLOTL ROADKILL" ist ein hartes, brutales, vulgäres Buch. Es ist die Geschichte einer Sechzehnjährigen, der Sex, Gewalt und Drogen die einzige Abwechslung in einem Leben bieten, das schon am Ende scheint, bevor es richtig angefangen hat"
Es beinhaltet keine präzise Handlung und auch keinen durchgehenden Ablauf, es werden Momente aus dem Leben der Protagonistin beschrieben und erzählt.

Als wir es in der Klasse begonnen haben zu lesen, habe ich anfangs kaum etwas mitbekommen. Das lag teilweise daran, dass ich nicht auf so lange, vernetzte Sätze gefasst war, andererseits lag es auch an der Sprache und Ausdrucksweise, mit welcher die Protagonistin uns ihr Leben schildert. Trotz den anfänglichen Komplikationen begann ich langsam den Text zu verstehen. An diesem Zeitpunkt, etwa in der Mitte der zweiten Seite, fing das Buch an mich zu interessieren und auch eine gewisse Spannung und Neugier kamen langsam hervor. Ich wollte wissen, wer die Protagonistin ist, wie alt sie ist und wie sie heisst. Dank diesen Fragen konnte ich dann mit Neugier weiterlesen, und es war so packend, dass ich das Dossier bis zum Schluss fertig gelesen habe.

Zwar waren die oft langen und verknoteten Sätze teilweise schwer zu verstehen, jedoch war es für mich kein Grund, mit dem Lesen aufzuhören. Die extrem umgangssprachliche Schreibweise der Autorin kann vielen zum Verhängnis werden, denn die meisten erwarten vor dem Lesen des Buches ein "literarisch umfägliches und korrektes" Deutsch, welches jedoch der Meinung vieler Kitiker nach im Buch "AXOLOTL ROADKILL" nicht zu erwarten ist.

Die Sache ist jedoch nicht das einzige, was vielen Kritikern ein Dorn im Auge ist. Das Buch handelt von harten Drogen, Gewalt und anonymen Sex. Viele sehen es als eine völlig übertriebene Geschichte, definieren sie als bescheuert, ein delirierendes Imponiergehabe, gar kein Lesegenuss.

Mir jedoch gefällt sie, denn es geht nicht nur um Drogen und Sex, wie viele Kritiker zu behaupten mögen, sondern auch darum, wie schwierig es ist, als alleingelassene Minderjährige in Berlin einen Ort für die Rebellion zu finden. Dank der Schreibweise der Autorin kann man sich auch gut in Mifti, die Hauptfigur, hineinversetzen, dies gibt beim Lesen noch etwas Schwung und motiviert zum Weiterlesen.