Sonntag, 17. April 2011

Wir besuchen die Universität!

Am Freitag besuchten wir eine Veranstaltung an der Universität Zürich und lernten die Sprachwissenschaftlierinnen Christa Dürscheid und Elisabeth Stark sowie deren Arbeit im Projekt 'sms4science' kennen. Ziel des Projekts sms4science ist es, zu der Erforschung der Kommunikation per SMS und der spezifischen, damit verbundenen sprachlichen Merkmale beizutragen.Es geht also darum, die Sprache der SMS genauer zu analysieren und Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den verschiedenen SMS zu finden. Dazu werden zum Beispiel Wörter in den SMS gesucht und gezählt, um zu wissen wie oft sie vorkommen, oder in wie vielen verschiedenen Formen und Schreibweisen sie zu finden sind.

Um dieses Projekt durch zu führen, hat Swisscom eine Gratisnummer zur verfügung gestellt, an der man die SMS weiterleiten konnte. 2'627 Leute nahmen an diesem Projekt Teil, insgesamt schickten sie 23'988 SMS ein. Diese wurden sortiert und die brauchbaren wurden herausgefiltert, dann wurden sie anonymisiert und in eine Datenbank gespeichert, wo sie warteten ausgewertet zu werden. Dazu musste jeder, der eine SMS einschickte, auf Internet einen Fragebogen ausfüllen, auf welchem zum Beispiel Alter und Nationalität angegeben wurden, den Namen oder die genaue Adresse musste man jedoch nicht angeben. Dies diente einer besseren Auswertung und mehreren spannenden Resultate, zum Beispiel ob Frauen oder Männer die längeren SMS schreiben. Dank den Fragebogen weiss man auch, dass die Teilnehmenden zwischen 12 und 77 Jahre alt sind, was wiederum zu einer umfangreicheren Analyse der SMS beiträgt.

Christa Dürscheid und Elisabeth Stark sind nicht der Meinung, dass SMS die deutsche Sprache in Gefahr bringen, ganz im Gegenteil. Denn in den SMS gibt es vieles Spannendes. Es ist zum Beispiel zum Vorschein gekommen, dass man in schweizerdeutschen SMS viele Wörter mit doppeltem Konsonanten schreibt, so wie in der deutschen Grammatik, obwohl dies nicht nötig wäre in der schweizerdeutschen Aussprache. Dies wurde so begründet, dass wir Grammatikregeln, mit welchen wir vertraut sind, automatisch übernehmen.

Da wir im Deutschunterricht nun selber ein ähnliches Projekt durchführen dürfen, natürlich in kleinerem Rahmen, würde es mich sehr interessieren, wie die SMS beginnen und wie sie enden. Es gibt unendliche Begrüssungen wie hey, hallo, guätä morgä, sali, ciao, hii und noch sehr viele andere, so auch bei den Verabschiedungen. Mich würde es interessieren, welche Begrüssungen und Verabschiedungen in unserer Altersklasse am meisten geschrieben werden. Es wäre auch sehr interessant, die verschiedenen Spitznamen und Kosenamen zu analysieren. Schnufi, Schädzeli, ciccio, Spadz, Bärli, Biendli, Fröschli, tesoruccio, amour... Was werde ich noch alles in den SMS finden?

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